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Stippvisite im Libanon

Ein altes Papiermodell von BaalbekBaalbek - ein altes Model der heutigen Ruinen (steht im Hotel Palmyra, gleich gegenüber der Ruinen)
 
 
Der Libanon, das kleinste Land im Nahen Osten, hat nicht einmal vier Mio. Einwohner, deren religiöse und ethische Zusammensetzung aber SEHR vielfältig ist. 
Oft wird der Libanon die Schweiz des Orients genannt.
Vor dem Bürgerkrieg (1975 - 1990) war das Leben  der Menschen, die Landschaft und die Wirtschaftsstruktur des Landes mit seinem mediterranen Klima eher dem südliche Europa ähnlich, als dem Orient. Mit dem Krieg hat sich viel verändert und der Wiederaufbau ist sichtlich mühsam.      

Die Säulen des Bacchustempels
Die Säulen des Bacchustempels

Auch unter der Herrschaft anderer Völkern dauerte der phönizische Handel über das Meer an. Erst die Römer (64 v.u.Z.) machten der phönizischen Kultur ein Ende. Das Zedernholz war das erste wichtige Exportgut - heute ziert die Zeder noch die Flagge, leider aber kaum die Landschaft. 

Die letzten Säulen des Jupitertempels
Die letzten Säulen des Jupitertempels
   

              Relief
              Grabrelief - im Museum ausgestellt

Im Altertum war der Libanon das Land der Phönizier  die von ihren Häfen aus im 12. bis 8. Jh. v.u.Z.das östliche, und zeitweise auch das ganze Mittelmeergebiet beherrschten und ihr Land zu einem der ersten großen Handelsimperien machten. 
Der Jupiertempel durchs Fenster vom Hotel Palmyra
Der Jupitertempel vom Hotel Palmyra aus.

Baalbeks Ursprung liegt im Dunkeln. Erst ab der Besiedelung durch Phönizier, die hier den Göttern Baal (Fruchtbarkeit) und Hedad (Donner und Regen) huldigten, lässt sich die Geschichte weiter verfolgen.
Im 3. Jh. v.u.Z. wurde sie von den Lagiden in Heliopolis, die Sonnenstadt umbenannt. Julius Caesar machte sie zur Garnisonsstadt und benannte sie nach seiner Tochter Colonia Julia.
Unter seinen Nachfolgern entstand eine immer größere und schönere Anlage die Rom in der Pracht kaum nachstand. Verschiedene Eroberungen, Überschwemmungen und Erdbeben haben sie leider zum großen Teil zerstört.
 
 

Das Wahrzeichen von Baalbek: die letzten 6 von einst (mangels auch nur ähnlichen Angaben verschiedener Quellen beschränke ich mich auf:) "ziemlich vielen" Säulen des Jupitertempels, der mit ziemlicher Sicherheit der  größte Tempel des Römischen Reichs war. Über 2 m Durchmesser und etwa 20 m Höhe machen sie zu den mächtigsten Säulen der Welt.
 
Bacchustempel
Bacchustempel

Egal unter welchen Umständen man hierher kommt - eine Übernachtung in legendären Hotel Palmyra darf man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen!!! Der Scharm dieses Hotels ist umwerfend. Hier hat schon Kaiser Willhelm der Zweite genächtigt und Dank der Originalität und ziemlich betagten Bediensteten der alten Schule fühlt man sich beinahe in diese Zeit zurückversetzt. 

     Die Säulen des Jupitertempels zur Rosenblüte
Die Säulen des Jupitertempels zur Rosenblüte

Der Jupitertempel vom Balkon des Hotel Palmyra aus
Jupitertempel vom Balkon des Hotel Palmyra aus

     
Baalbek, die große Attraktion im Libanon ist außer von Beirut und dem Flughafen aus auch von z.B. Damaskus aus ganz einfach zu erreichen: Taxi oder Bus, Visum an der Grenze, rüber, fertig. Zeitaufwand: keine 2 Stunden.
(Mit dem eigenen fahrbaren Untersatz bleibt nur zu beachten, dass die Libanesen keine Dieselfahrzeuge ins Land lassen - das aber sagen einem die Syrer bei der Ausreise nicht...)

Die Säulen des Jupitertempels
Die Säulen des Jupitertempels

Der Herbsthimmel ist schwarz, aber die Sonne kämpft sich durch die Wolken, alles ist ausgekühlt, doch in der Eingangshalle sitzt der Portier vor einer alten Messingschüssel auf drei Beinen und  Unterteller, in der die Glutbrocken rot leuchten und einem sofort jede Kälte aus den Knochen jagt. In dem Zimmer schräg gegenüber dessen von Kaiser Wilhelm steht ein roter Ohrensessel vor dem zentral in der Mitte des Zimmers platzierten Petroleumofen, den auf Anfrage einer der alten Herren vom Empfang mit gemessener Eile anwirft...
Einen schönen Aufenthalt!
 
       
© Stefanie Möhrle